Gelbspötter-, Adler-, Wachtel-, Goldfasanen-, Habicht-, Falken-, Bussard-, Sperber-, Reiher-, Kranich-, Storchen-, Gänse-, Enten-, Goldhähnchen-, Baumläufer-, Flamingo-, Akazienweg6. Oktober 2018

Etappe Nr. 274, Länge: 7,7 km, Gesamt-Km: 1064,9

Vogelsang Part II (von III). Das ist immerhin Rekord: ich zigazig mich durch 17 Straßen, die alle Wege sind, sie heißen also alle [Vogel]-Weg. Und nicht eine Straße! Goldfasanenweg, das zergeht doch auf der Zunge. Nun, Akazien sind keine mir bekannten Vögel, das ist aber auch die einzige Ausnahme.

Letztes Mal starrten mich ja die Reste eines Hinterhofflohmarkts an, an dem im Veedel anscheinend sehr viele teil­ge­nom­men hatten, die Stimmung schwank­te zwischen „Mist, wieder in den Keller damit!“ und „Ach schau mal, die meisten [...] sind weg.“. Heute ergeben sich weniger ge­sprochene Worte, aber zwei interessante. Als erstes ein sehr netter, älterer Herr, der sich besorgt nach dem Zustand meines offensichtlich kaputten Rads erkundigt – sonst würde ich ja nicht schieben. Auf 1000 ge­scho­bene Kilometer komme ich damit auf eine echte Handvoll aufmerksame Mitbürger, die danach fragen. Ist das schon die neue Kälte, die durch die Welt weht? Geht das etwa reziprok mit der Erd­er­wärmung einher? Wieder ist dieser Oktober-Sonnabend über die Maßen warm.

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Dohlen-, Rotkehlchen-, Staren-, Nachtigallen-, Kuckucksweg, Vogelsanger Markt, Pirol-, Dompfaffen-, Grasmücken-, Meisen-, Krähen-, Stieglitz-, Zeisig-, Sperlings-, Kiebitzweg, Josef-Hamacher-Platz29. September 2018

Etappe Nr. 273, Länge: 7,0 km, Gesamt-Km: 1057,2

Vogelsang hält wie gesagt nicht das, was es ver­spricht: die schwere Kamera mit­ge­schleppt und alles was ich sehe sind Tauben. Die Straßennamen machen Spaß, die Gegend ist komischerweise eher lang­weilig. Enge Straßen, Doppelhaushälften, kleine Gärten, wenig alter Baumbestand, es ist kein Wunder, dass sich keine Vögel blicken lassen. Auch der, der mir – als ich kurz zur Pause den Rucksack auf einem Holzstapel abgestellt habe – eine seiner grau-weiß gestreiften Dau­nen­federn auf den Rucksack legt, bleibt unsichtbar. Er schreibt auch nicht dran, wer er ist: Bussard? Doch Taube? Sper­ber? Wieso legt ein Sperber seine Feder auf mein Gepäck? Er saß wohl über mir in den Bäumen und hat dann eine seiner Daunen ninjamäßig fallen gelassen, wäh­rend ich eine Minute lang fünf Meter weiter weg stehe. Allein dafür lohnen sich die sieben getaperten Kilometer!


Häuschensweg, Johann-Brink-Platz, Johann-Brink-, Felten-, Emil-, Segmüller-, Parseval-, Zamenhof-, Wilhelm-Schreiber-, Masius-, Gerhard-Bruders-Straße, Am Nußbergerpfad, Jüssen-, Peter-Franzen-Straße18. August 2018

Etappe Nr. 272, Länge: 6,8 km, Gesamt-Km: 1050,2

Manchmal schalte ich nicht besonders schnell (muss ich ja eigentlich auch nicht, hab ja nur einen Gang!). Als ich in die Reihen­haus­siedlung an der Ma­sius­straße ein­biege, finde ich auf der einen Seite eine ab­ge­rissene Trümmerwüste vor, eine Hälfte steht noch. Das Ende fällt mir auf, weil es zugemauerte Fenster UND Türen hat. Nicht sehr prak­tisch, denke ich mir (Bild #4). Irgendwann geht mir auf, dass auch die ganzen anderen Riegel dieser Häuser leer stehen (Bild #5), schon ausgeräumt sind (große Mengen Schrott liegen auf den Hinterhöfen, Bild #6) und bald dem Bagger zum Opfer fallen werden (Bild #7). Die letzte Reihe ist dann aller­dings schon neu gebaut, so bekomme ich ein Bild (Ihr leider nicht), wie die Gegend bald aussehen wird: neu, aber irgendwie auch ähnlich. Sehr merk­würdig, das Ganze.

Mein Highlight dieser Etappe: Bild #3! Und die Fächerpalme. Undundund.


Grüner Brunnen-, Erlenweg, Am Langen Stein, Unter Bergamotten, Unter Kirschen, Unter Birnen, Hugotstraße11. August 2018

Etappe Nr. 271, Länge: 4,9 km, Gesamt-Km: 1043,4

Die Kölner wieder. „Am Langen Stein“: schö­ner Stra­ßenname. „Unter Kirschen“, „Unter Birnen“: okay, okay. Aber: „Unter Ber­ga­motten“? Da werden doch den lieben langen Tag nur Witze über Motten ge­macht. Was sind denn Bergamotten? Aha, selbst da konnte man sich nicht ent­schei­den, Zitrone oder Birne. Die sind ja auch so ähnlich in ihrer Erscheinung. Jedenfalls meine ich Birnen gesehen zu haben, das können aber auch die „Un­te­ren“ gewesen sein. Gibt es noch andere Städte mit „Unter“-Irgendwas-Straßen­namen (so, wie wir es verwenden, also nicht „Unter der Eiche“)? Tatsächlich, „Unter Eichen“ jibbet zwee Mal. Wir ha­ben noch ein paar sehr schöne Beispiele in der Stadt, aber in „Un­ter­ste Sau­er­wiese“ möchte ich wirklich nicht wohnen, das ist echt unterste Ka­no­ne.


Rheinufer: Mondfinsternis@Severinsbrücke
27. Juli 2018

Etappe Nr. 270, Länge: 0,0 km, Gesamt-Km: 1038,5

Dem Anlass entsprechend nehme ich dieses außergewöhnliche Ereignis „längste Mond­fin­sternis des 21. Jahrhunderts“ zum Anlass, dieses auch zu zeigen. Zuerst war ich auf der Deutzer Brücke, um fest­zustellen, dass die meisten Beobachter nach Süden starrten, wo der Mond defi­nitiv nicht zu erwarten war. Aber bis er sich endlich aus der Dunst­glocke bei leicht sommerlichen Tempe­ra­turen von 30 Grad herausschälte hatte ich einen schönen Platz direkt am Rhein zwi­schen Deutzer und Severinsbrücke bezogen.

Als der Mond sich dann – schon ganz ver­fin­stert – endlich zeigte war es schon ziem­lich voll, und es sollte noch rich­tig voll werden. Allerdings war ich einer der wenigen, die auch bis zum Austritt aus dem Kernschatten (5. Kontakt) blieben. Schaut Euch einfach die Bilder an, viel muss ich dazu gar nicht sagen. Es war toll! Hach, der Mars! Und die nächste Mofi ist übrigens schon am 21.01.2019.


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