Ich wühle mich – knietief in Robinienblüten watend – durch ein schön geklinkertes Viertel kurz vorm Westende. Und hebe mir für den Schluss eine zuerst langweilig erscheinende Industriestraße auf, bevor ich durch den Park Richtung Vogelsang aussteige (und mich dort auf dem Heimweg um 180 Grad desorientiere). Und die Biesterfeldstraße enttäuscht mich nicht, dort finde ich diesen Wahnsinns-Autoanhänger, siehe die letzten drei Bilder. Ha! »Ganz Köln« rocks, es gibt immer etwas zu sehen!
Ossendorfer Weg, Bahide-Arslan-, Nöcker-, Clemens-Hastrich-, Johann-Thomer-, Bodenheimer-, Karl-Bosch-, Wolffsohn-, Max-Fremery-, Biesterfeldstraße21. Juli 2018
Mühlenweg, Westend-, Karl-Benz-, Daimlerstraße, Kolkraben-, Silber-
möwen-, Seeadlerweg30. Juni 2018
Zu Ehren meines Berliner Geburtstagsbruders – allet Jute noch mal von hier! – erkunde ich bei schönstem Taperwetter die Ecken und Kanten von Köln, am Westend ist dann auch wirklich Ende. Die Abzweigung über den Friedhof lohnt sich, da gibt es viele schöne, unterschiedliche Bäume. Und dann bin ich auch schon in Vogelsang, dort, wo all die Straßen so schöne Namen haben. Vielleicht kann mir jemand verraten, warum ich immer unsicher bin, ob man Möwen mit v oder w schreibt? Liegt das echt am Eis?
Regensburger -, Schul-, Passauer Straße, Matthias-Kann-Pfad, Schleuterstraße24. Juni 2018
Wie gesagt, ich werde schwer an meine Heimat erinnert, an meinem Gymnasium in der Burgstraße gab es eine lange und finstere sogenannte Schulstraße, von der die verschiedenen Trakte abgingen. Um es noch realistischer zu machen duftet es herrlich nach frischem Brot: da wo ich herkomme wird WASA-Knäckebrot gebacken, und das riecht man je nach Windrichtung schon aus großer Entfernung. Sehr viel mehr kann ich dieser Gegend nicht abringen, bis auf eine weitere geniale Baum-Pilz-Symbiose auf dem Rückweg. Und auf dem Hügelwald war ich, aber bis zum darin verborgenen Gasometer konnte ich nicht vordringen.
Bennoplatz, Dinkelsbühler -, Rothenburger -, Nördlinger -, Bamberger -, Miltenberger -, Würzburger -, Bayreuther -, Ansbacher -, Kelheimer -, Augsburger -, Nürnberger Straße
16. Juni 2018
Drei Burger, Berge von Bam, Milten und Nürn, die Straßen und deren Namen sind alle zusammengesetzt wie dieses Viertel Vingst, aus vielen Einzelteilen nämlich. Jede Ecke und Kante sieht anders aus, und doch beschleicht mich ganz kurz das Gefühl, mal wieder an meiner alten Schule zu sein, in der Burgstraße war ich in den 80ern (Cellenser wissen Bescheid) und vor zwei Jahren schon.
Leo-, Everhard-, Fritz-Voigt-Straße9. Juni 2018
Kurz cross ins vordere Eck vom Ehren-Feld, mit diesem Paradeschlag hole ich zwei Straßen nach, die ich ausgelassen hatte. Und hänge noch einen Schlenker durch die – na, die Ding, wie heißt sie denn, die da wo die DingFabrik* steht – ist auch nicht so wichtig wie die Straße heißt, denn viel wichtiger ist das, was ich davor entdecke. Und zwar eine Tankstelle. Nu, für zum Fuß zum gehen nicht so wichtig werdet Ihr sagen, das stimmt auch, ich habe den Öldruck gerade erst letztens überprüft! Aber was auf diesem Riesenhof an grünen Toren vor sich hinrottet ist fantastisch. Das scheinen Mietgaragen zu sein, und die Tore sind entweder in einem frischen Grün gestrichen oder – vielleicht die Hälfte – in dem, was von einem frischen Grün von vor min. 50 Jahren übriggeblieben ist. Ich krieg mich kaum ein vor Begeisterung!
* die heißt wirklich so, da will ich hin, handwerken!