Wie gesagt, ich werde schwer an meine Heimat erinnert, an meinem Gymnasium in der Burgstraße gab es eine lange und finstere sogenannte Schulstraße, von der die verschiedenen Trakte abgingen. Um es noch realistischer zu machen duftet es herrlich nach frischem Brot: da wo ich herkomme wird WASA-Knäckebrot gebacken, und das riecht man je nach Windrichtung schon aus großer Entfernung. Sehr viel mehr kann ich dieser Gegend nicht abringen, bis auf eine weitere geniale Baum-Pilz-Symbiose auf dem Rückweg. Und auf dem Hügelwald war ich, aber bis zum darin verborgenen Gasometer konnte ich nicht vordringen.
Regensburger -, Schul-, Passauer Straße, Matthias-Kann-Pfad, Schleuterstraße24. Juni 2018
Bennoplatz, Dinkelsbühler -, Rothenburger -, Nördlinger -, Bamberger -, Miltenberger -, Würzburger -, Bayreuther -, Ansbacher -, Kelheimer -, Augsburger -, Nürnberger Straße
16. Juni 2018
Drei Burger, Berge von Bam, Milten und Nürn, die Straßen und deren Namen sind alle zusammengesetzt wie dieses Viertel Vingst, aus vielen Einzelteilen nämlich. Jede Ecke und Kante sieht anders aus, und doch beschleicht mich ganz kurz das Gefühl, mal wieder an meiner alten Schule zu sein, in der Burgstraße war ich in den 80ern (Cellenser wissen Bescheid) und vor zwei Jahren schon.
Leo-, Everhard-, Fritz-Voigt-Straße9. Juni 2018
Kurz cross ins vordere Eck vom Ehren-Feld, mit diesem Paradeschlag hole ich zwei Straßen nach, die ich ausgelassen hatte. Und hänge noch einen Schlenker durch die – na, die Ding, wie heißt sie denn, die da wo die DingFabrik* steht – ist auch nicht so wichtig wie die Straße heißt, denn viel wichtiger ist das, was ich davor entdecke. Und zwar eine Tankstelle. Nu, für zum Fuß zum gehen nicht so wichtig werdet Ihr sagen, das stimmt auch, ich habe den Öldruck gerade erst letztens überprüft! Aber was auf diesem Riesenhof an grünen Toren vor sich hinrottet ist fantastisch. Das scheinen Mietgaragen zu sein, und die Tore sind entweder in einem frischen Grün gestrichen oder – vielleicht die Hälfte – in dem, was von einem frischen Grün von vor min. 50 Jahren übriggeblieben ist. Ich krieg mich kaum ein vor Begeisterung!
* die heißt wirklich so, da will ich hin, handwerken!
Heßhofstraße, Hövilandweg, Konstanzer Straße, Langendahlweg, Hans-Offermann-Straße, Bertha-Benz-, Hedwig-Wachenheim-Karree
12. Mai 2018
Kaiserwetter. Erst schleiche ich mich an das Neubaugebiet zwischen dem Naturfreibad Vingst und Ostheim an, mache einen Schlenker durch den Wald bis zum Alten Deutzer Postweg, um dann mittenreinzutapern und den „Fehler“ zu begehen, auch jede Querstraße als „Straße“ zu betrachten. So kommen fast neun km Strecke zusammen. Jetzt kenne ich aber auch jeden in der Gegend.
Frau Hedwig Wachenheim kannte ich dagegen nicht, und ob das hier als Karree durchgeht weiß ich auch nicht. Was weiß ich schon, Augen auf bei der Straßenwahl. Frau Bertha Benz ist nicht nur Namensgeberin des anderen Karrees, hier stehen viele ihrer Karossen rum; und Ferrari, und Familienkutschen, und Kleinwagen.
Kuth-, Amtsstraße, Josef-Boschbach-Weg, Eschkampsgrund, Marbergweg, Auf dem Kitzeberg, Hibbelen-, Ibsen-, Grieg-, Sibelius-
straße, Im Heidkamp, Am Kaulberg, Im Gremberg, Roddergasse5. Mai 2018
1.000
Dieser Zahl bin ich jetzt lange hinterhergelaufen, und als sie in Sicht kam habe ich viel darüber geredet und nachgedacht. Als ich sie allerdings überschritt habe ich überhaupt nicht daran gedacht – es war nämlich ziemlich heiß –, erst viel später fiel mir ein: Ha! Das war jetzt ungefähr vielleicht die Hälfte von »Ganz Köln«. Schaut man allerdings auf die Karte sieht es so aus als ob es schon deutlich mehr wäre. Denn man tau! Nun öfter auf der Schäl Sick.